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Hohe Verantwortung: Prothetische Versorgung bei Kiefergelenkbeschwerden

Kiefergelenkdysfunktionen können zu ganz unterschiedlichen Symptomen führen. Im dargestellten Fall litt die Patientin an multiplen Beschwerden. Dem Zahnarzt kommt bei der prothetischen Therapie in einem solchen Fall eine hohe Verantwortung zu.

Basis ist die initiale Therapie. Danach erfolgt die funktionell orientierte Rekonstruktion der Zähne in der neu ermittelten Kieferrelation – zunächst über Langzeitprovisorien.

Beschwerdebild

Die Patientin schildert ihre Beschwerden in der Zahnarztpraxis. Sie hat starke Schmerzen im Schulter- und Wirbelsäulenbereich. „Zudem beeinträchtigen mich unangenehme Schmerzen und Geräusche der Kiefergelenke“, sagt sie und klagt zudem über Tinnitus und ständig laufende Nase. Die Ursachen der Beschwerden sind bislang nicht geklärt. Die Patientin konsultierte bereits verschiedenste Fachärzte (Kardiologen, Orthopäden, HNO-Arzt). Ihre Mundgesundheit ist gut. Sie hat mehrere festsitzende Restaurationen im Ober- und Unterkiefer. Teilweise sind freiliegende Zahnhälse sichtbar. Der unharmonische Verlauf des Zahnfleisches sowie Farbe und Form der keramischen Versorgungen beeinträchtigen das ästhetische Bild.

Kiefergelenkdiagnostik mit AVOSAX

Zunächst wird diagnostiziert, ob die Beschwerden auf eine Dysfunktion der Kiefergelenke respektive eine falsche Bisslage zurückgeführt werden können. Für die Kiefergelenkregistrierung kommt das AVOSAX-System zum Einsatz. AVOSAX ist ein analoges Messsystem, bestehend aus einem speziellen Kausimulator, mit dem alle Dimensionen der Kiefergelenke patientenspezifisch abgebildet werden. Was ist der Nachteil herkömmlicher Methoden? Aufgrund der starren Führung von konventionellen Artikulatoren sowie des Fehlens der elastischen Gelenkscheibe können die vielseitigen Kiefergelenkbewegungen nicht dargestellt werden. Hier geraten diese Apparaturen an ihre Grenze.

AVOSAX: Wie funktioniert’s?

Vor diesem Hintergrund wird die Genialität von AVOSAX deutlich. Die Patientendaten werden intraoral validiert. Bei der analogen Messung der Unterkieferbewegungsräume werden die Volumina der Kiefergelenkräume als Ergebnis der Muskelfunktion erfasst. Über das Prinzip eines Pantografen können nun alle relevanten Bewegungen in eine Duplikatform überführt werden. Dieses Duplikat ist die analoge Arbeitsgrundlage für die weiteren Schritte. Der vollständige Bewegungsraum der Kiefergelenke kann nun vollwertig und quasi „live“ im AVOSAX-Bewegungssimulator nachgeahmt werden.

Weiterführende Therapieschritte

Das AVOSAX-System bringt Gewissheit. Die Beschwerden der Patientin müssen auf die vorhandenen Restaurationen und die damit verbundene Beeinträchtigung der Kiefergelenke zurückgeführt werden. In Zusammenarbeit mit dem Dentallabor (DuoDental) werden die Therapieschritte besprochen. Zunächst erhält die Patienten eine AVOSAX-Schiene, die perfekt auf ihre individuelle Situation angepasst ist. Schon bald stellt sich eine Linderung der Beschwerden ein. Nach einigen Monaten beurteilt der Zahnarzt die Bisslage als stabil. Es wird ein Langzeitprovisorium aus zahnfarbenem Kunststoff hergestellt.

Ergebnis

Die Testphase mit den Langzeitprovisorien bestätigt den korrekten Biss. Die Patientin ist schmerzfrei! Im nächsten Schritt sollen die provisorischen Kronen gegen vollkeramische Kronen ausgetauscht werden. Die Bisslage wird – so wie bei der AVOSAX-Vermessung definiert – exakt eingehalten.

Mit diesem schrittweisen Vorgehen, basierend auf einer exakten Validierung der Bisslage mit AVOSAX, können Patienten mit Kiefergelenkbeschwerden verantwortungsvoll therapiert werden.